Samstag, 22. September 2012

Ist Thrombose-Prophylaxe bei der Gelenk-Operation verzichtbar?

Тромбопрофилактика имеет важное значение в совместных операциях.


Den Verzicht auf eine medikamentöse Thromboembolie-Prophylaxe begründen asiatische Kollegen mit einer geringen Rate klinisch relevanter thrombembolischer Ereignisse nach endoprothetischen Eingriffen. Nun wurde ein systematisches Review der publizierten Daten zu Thromboseraten durchgeführt. Es enthielt 22 wissenschaftliche Veröffentlichungen mit insgesamt 2454 Patienten aus den Jahren 1979 bis 2009*.

Mehr Thrombosen nach Knieoperation

In keiner dieser Studien war eine medikamentöse Thrombose-Prophylaxe oder pneumatische Kompression durchgeführt worden. Allerdings hatte man in vielen Untersuchungen die Patienten postoperativ schon früh mobilisiert bzw. Kompressionsstrümpfe oder -verbände angewandt.

Insgesamt lag die Rate an phlebographisch diagnostizierten tiefen Beinvenenthrombosen bei 31,7 % (proximal 8,9 %, distal 22,5 %). Duplexsonographisch fand sich eine Gesamtrate von 9,4 % (jeweils 5,9 % proximal und distal).

Zwischen Hüft- und Knie-Operationen bestanden erhebliche Unterschiede. Bei Prothesen oder Frakturversorgung im Hüftbereich betrug die phlebographisch ermittelte Gesamtthromboserate 25,8 % (sonographisch 10,8 %), bei Knieendoprothesen entsprechend 42,5  % (sonographisch 9,5 %).

Weitere Analysen der Studiendaten ergaben, dass die Gesamtraten von symptomatischen tiefen Beinvenenthrombosen und symptomatische Lungenembolien 4,5 % bzw. 0,6 % betrugen. Und kein Patient verstarb an einer Lungenembolie. Die Kollegen ziehen daraus die Schlussfolgerung, dass es keine zwingende Notwendigkeit für eine medikamentöse Thrombose-Prophylaxe nach Eingriffen an Hüft- oder Kniegelenk gibt.

Vorteile der Thrombose-Prophylaxe überwiegen

Entsprechende Studien aus dem europäischen und angloamerikanischen Raum deuten dagegen darauf hin, dass ohne Prophylaxe die Raten von symptomatischen Thrombosen etwa um das Dreifache höher liegen, schreibt Professor Dr. Josef Zacher vom Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie am HELIOS Klinikum Berlin-Buch.

Auch wenn viele Operateure Bedenken wegen der erhöhten Blutungsneigung unter Antithrombotikahaben, ist daher seiner Ansicht nach ein Verzicht auf die Prophylaxe bei Endoprothesen-Operationen nicht angezeigt.

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