Freitag, 21. September 2012

Antioxidanzien-Mangel lockt Alzheimer herbei

Alzheimer-Demenz - alles eine Frage der Mikronährstoffe?


Zur Entwicklung einer Demenz tragen reaktive Sauerstoffspezies (ROS) bei. Sie entstehen beispielsweise bei körpereigenen Abwehrprozessen oder durch exogene Noxen. Der unkontrollierten Bildung von ROS wirken Antioxidanzien entgegen. Zum antioxidativen Abwehrsystem zählen wiederum Vitamin A sowie E und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Carotinoide (z.B. Lutein, Lycopin, Zeaxanthin). Oxidative Veränderungen sind auch bei der Pathogenese von Atherosklerose, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedeutsam.

Diverse Vitamin-Spiegel im Blut gemessen

Um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Alzheimer-Demenz, vaskulären Begleiterkrankungen sowie Risikofaktoren (Atherosklerose, Diabetes) und den Plasmakonzentrationenantioxidativer Mikronährstoffe gibt, führte das Team um Professor Dr. Dr. Maria Cristina Polidori von der Klinik für Altersmedizin im Marienhospital Herne eine klinische Studie durch.

Insgesant 41 Alzheimer-Patienten und 34 Kontrollpersonen nahmen an der Untersuchung teil. Etwa jeder zweite Alzheimer-Kranke litt auch an Atherosklerose und/oder Typ-2-Diabetes (AD-Plus-Gruppe). Die übrigen 20 Alzheimer-Patienten hatten keine vaskulären Komorbiditäten und Risikofaktoren (AD-Gruppe). Bei allen Teilnehmern erfolgten neuropsychologische Untersuchungen, außerdem bestimmte man die Antioxidanzien-Konzentrationen im Plasma.

Atherosklerose dämpft antioxidative Abwehr

In der AD-Plus-Gruppe waren die Werte an Vitamin A und ELuteinZeaxanthinLycopin und beta-Carotin signifikant niedriger als bei den gleichaltrigen Kontrollen. Außerdem fiel eine signifikante Assoziation zwischen Vitamin E, Lycopin, Lutein, Zeaxanthin und allen neuropsychologischen Testergebnissen auf.

Vaskuläre und andere Begleiterkrankungen scheinen demnach die antioxidative Abwehr zu beeinträchtigen. Das sollte man bei Alzheimer-Patienten diagnostisch und therapeutisch berücksichtigen, schreiben die Autoren in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“.

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