Freitag, 21. September 2012

Aktuelle Daten zur HPV-Impfung

Девушки должны быть подготовлены до первого полового акта против ВПЧ.


Eigentlich sollte sich die Zahl der Zervixkarzinome auch hierzulande reduzieren lassen, schließlich wird die Impfung gegen die auslösenden humanen Papillomviren schon seit 2007 von der STIKO für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren empfohlen. Der Arzt hat sogar die Auswahl zwischen zwei Vakzinen, einer adjuvantierten, bivalenten gegen HPV 16 und 18 und einer tetravalenten gegen HPV 6, 11, 16 und 18, die auch das Risiko für Genitalwarzen mindert. 

Bedauerlicherweise haben jedoch im Jahr 2008 einige Experten das Impfkonzept öffentlich infrage gestellt. Und deshalb ist es in Deutschland nie gelungen, mehr als 30 % der jungen Frauen zu impfen, erklärte Professor Dr. Fred Zepp vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz. Bei einer so niedrigen Impfquote kann man natürlich auch keinen Effekt sehen, d.h., nach wie vor erkranken jedes Jahr etwa 6200 Frauen am Zervixkarzinom und 1700 versterben daran. 
STIKO aktuell 2012
  • Nach aktuellen Empfehlungen der STIKO steht die HPV-Immunisierung als Standardimpfung im Kalender für Jugendliche.
  • Frauen, die zum empfohlenen Zeitpunkt (12 – 17 Jahre) keine Impfung gegen HPV erhalten haben, so heißt es weiter, können ebenfalls von der Verabreichung der Vakzine profitieren.

Hohe Impfraten: Die Australier zeigen, wie es geht

Wesentlich günstiger sieht die Situation dagegen in Australien aus. Dort werden die 12- bis 13-jährigen Mädchen seit 2007 in der Schule mit der tetravalenten Vakzine geimpft, außerdem gab es zwei Catch-up-Programme für 13- bis 17-Jährige in der Schule und für 18- bis 26-Jährige beim Hausarzt bzw. öffentlichen Gesundheitsdienst. Mit dieser Kombination erreichten die Australier binnen zwei Jahren Durchimpfungsraten von 79 %. Der Erfolg gab ihnen recht: Schon in den ersten beiden Jahren nach Einführung des Programms ging die Inzidenz höhergradiger (> 2+) zervikaler Läsionen im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum davor um 38 % zurück. Am stärksten war der Effekt bei jungen Frauen, die vor dem 18. Lebensjahr geimpft wurden. 

In England rechnet man damit, dass sich die Zahl der CIN3+ Präkanzerosen bei einer Durchimpfungsrate von 80 % innerhalb von sieben Jahren halbieren wird. Die Zahl der Genitalwarzen war bei 12- bis 26-jährigen Patientinnen bereits Ende 2010 um 73 % zurückgegangen.

Eindrucksvolle Resultate waren auch von der doppelblinden und placebokontrollierten PATRICIA Studie zu vermelden. 9319 Frauen im Alter von 15 bis 25 Jahren erhielten unabhängig vom HPV-DNA-Status die bivalente Vakzine, eine Kontrollgruppe wurde gegen Hepatitis A geimpft und über einen Zeitraum von vier Jahren beobachtet.

Schutzwirkung der Impfung bisher unterschätzt?

Bei Patientinnen, die eingangs negativ für 14 onkogene HPV-Typen waren und eine negative Zytologie aufgewiesen hatten, ließen sich durch die Verumimpfung CIN3+ Läsionen und Adenokarzinome in situ zu nahezu 100 % verhindern. Darüber hinaus zeigte sich eine Kreuzprotektion gegen die onkogenen HPV-Typen 31, 33, 45 und 51. Der präventive Effekt dürfte noch größer ausfallen als bisher berechnet, erklärte Prof. Zepp. 

Soll man zum Schutz der Mädchen auch die jungen Männer gegen HPV impfen? Dass eine Vakzination die Übertragung des Virus beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr verringert, ist bisher nicht belegt, stellte Prof. Zepp klar. Anders sieht es dagegen in Risikogruppen – HIV-Positive, Menschen mit gleichgeschlechtlichem Sexualverkehr – aus. Bei ihnen mehren sich die Daten, dass insbesondere die quadrivalente Vakzine nachweislich vor HPV-assoziierten Präkanzerosen im Analbereich und hochgradigen analen intraepithelialen Neoplasien schützt. Größere Studien müssen den Effekt allerdings noch bestätigen.

Auch die Jungen vor HPV schützen

Schon heute empfiehlt man in den USA, alle 11- bis 12-jährigen Jungen zu impfen. Bis zum Alter von 26 Jahren nachgeimpft werden sollten vor allem Männer, die Sex mit Männern haben.

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